Zum Scheitern verurteilt
Geschrieben von Jörg am .
Eine neue Nachbarin versucht, mit Freundlichkeit Herzen zu gewinnen. Doch es läuft nicht wie geplant und sie trifft auf verschlossene Türen.
Es ist neun Uhr, als sie bei Frau Müller klingelt.
Drinnen hört sie einen Hund bellen. “Herr,” denkt sie, “lass mich ein Segen sein in meiner neuen Nachbarschaft.”
Ihre Nachbarin öffnet die Tür, noch im Bademantel, einen Kaffeebecher in der Hand. “Guten Morgen! Ich habe Ihnen Muffins gebacken.” Sie hält das Blech hoch. “Ich dachte, wir lernen uns mal richtig kennen.”
Die Frau starrt sie nur an. Dann schließt sie wortlos die Tür.
Überrascht hebt sie die Augenbrauen. “Hmm, da braucht wohl jemand noch ein wenig Zeit!”
Sie lächelt. Der junge Vater von gegenüber fällt ihr ein. Erschöpft sieht er aus. Kein Wunder, das schreiende Baby hält die ganze Straße wach. Sie kocht eine große Portion Suppe und geht rüber. “Für frischgebackene Eltern”, sagt sie strahlend. “Ich kenn das noch von früher, diese kurzen Nächte.”
Mechanisch nimmt er den Topf, den sie ihm entgegenstreckt.
“Sind Sie… die Neue?” Seine Stimme ist müde. “Frau Müller hat schon erzählt.” Drinnen hört man Babyschreien, resigniert hebt er die Schultern. “Sie hat gerade geschlafen.”
“Frau Müller hat schon erzählt?” fragt sie aufgeregt. “Wie schön! Ich hab schon gedacht, ich hätte sie gestört.” Verschwörerisch blinzelt sie ihm zu. “Wissen Sie was? Ich habe ein tolles Rezept für Fencheltee. Damit hat meine Kleine damals immer geschlafen wie ein Engel.”
Er lächelt müde: “Ich geh mal wieder rein.”
Sie nickt. “So ein netter Mann!”. Beschwingt geht sie nach Hause. “Gott zeigt mir so viele Möglichkeiten zu helfen,” denkt sie dankbar. “Und nicht vergessen!”, ermahnt sie sich, “Fenchel kaufen!”
Gut gelaunt und mit einer großen Kanne Tee klingelt sie am nächsten Tag erneut an seiner Tür.
Nichts.
Sie klingelt nochmal. Jetzt hört sie gedämpfte Stimmen und ein kurzes Babyweinen. “Hallo? Ich bin’s. Ich habe den Tee mitgebracht!”
Stille.
“Komisch”, denkt sie, “vielleicht schläft das Baby.”
Seufzend stellt sie die Kanne vor die Tür. Dann legt sie ein paar Gebetskärtchen daneben. Auf dem Heimweg sieht sie Frau Müller, die auf der anderen Straßenseite ihren Hund spazierenführt. Fröhlich winkt sie hinüber, doch ihre Nachbarin reagiert in keiner Weise. Fast sieht es so aus, als drehe sie sich weg.
Ein merkwürdiges Gefühl beschleicht sie.
Und dieses Gefühl verstärkt sich, als sie am nächsten Morgen die Teekanne und die Gebetskärtchen ordentlich vor ihrer Haustür findet.
Die Kanne ist noch voll.
Wir brauchen Jesus und den Heiligen Geist, um nach Gottes Willen leben zu können.
Nur mit Jesus können wir Licht sein für andere Menschen und nur mit Ihm können wir die „guten Werke tun, die der Vater vorbereitet hat“.
Alles andere ist zum Scheitern verurteilt.
Jesus sagt:
Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5 (Neue Genfer Übersetzung)