Den Nagel auf den Kopf treffen (Nehemia Teil 3)
Der HERR verfolgt seinen Plan und Nehemia entdeckt, dass er Werkzeug Gottes sein darf. Dann plötzlich bietet sich die Gelegenheit zum Handeln. Was Nehemia als Nächstes tut, wird dich erstaunen ...
Der König fragt: „Was begehrst du?“.
Ich könnte mir vorstellen, dass Nehemia in diesem Moment aus allen Wolken fällt. Er wird gerade Zeuge einer Gebetserhörung der feinsten Art. Hatte er nicht genau darum gebetet?
"Gib mir Gnade vor diesem Mann!"
Genau diese erbetene Gnade darf er in jetzt erleben.
Unvermittelt. Wie aus heiterem Himmel. Und mit voller Wucht.
Ein Weltmensch würde sagen: "Seine kühnsten Träume werden wahr!"
Als Christ sagen wir: "Der HERR verfolgt seinen Plan. Und Nehemia darf als Werkzeug dienen."
Wir haben so wenig Macht und Kontrolle über unser Leben. Es ist immer wieder erschütternd, wenn wir uns das einmal mehr bewusst machen und intensiv darüber nachdenken.
Was haben wir denn wirklich in unserer Hand?
Was befindet sich tatsächlich in unserer Kontrolle?
Stell dir einen kleinen Jungen vor, der seinem Vater dabei helfen darf, ein Baumhaus zu bauen. Voller Eifer sieht er zu, wie der Vater Holz zusammenträgt, die Nägel und eine Leiter bereitlegt und die notwendigen Werkzeuge ordnet.
Wenn es nicht zu schwer für ihn ist, dann darf er auch ein paar Bretter tragen.
Und sporadisch, wenn es passt und er gut herankommt, dann darf er auch den einen oder anderen Nagel einschlagen. Voller Freude hämmert er mit der vollen Kraft seiner jungen Jahre auf den Nagelkopf und sieht nicht, dass der Vater hinter ihm steht und ihm lächelnd zusieht.
Später wird er freudestrahlend zu seiner Mutter laufen und schon von Weitem rufen: "Papa und ich, wir haben heute ein Baumhaus gebaut!"
Dieses kleine Kind, das sind wir.
Wir dürfen die Nägel einschlagen, die er bereitgelegt hat …
… um seinen Plan zu verwirklichen.
Nehemia darf gerade erleben (und wir mit ihm), dass der Vater ihm den Hammer in die Hand drückt: "Es passt. Hier ist der Hammer, mein Kind. Schlag den Nagel ein!"
Nehemia spürt das.
Er sieht die Hand des Vaters, die ihm den Nagel reicht.
Denk dran, wir sind immer noch in Vers 4 des zweiten Kapitels des Buches Nehemia. Genauer gesagt: in der ersten Hälfte dieses Verses.
Der König hat gefragt: "Was begehrst du?"
Jetzt kommt die zweite Hälfte. Der Ball liegt bei Nehemia. Und wir sind noch einmal bei der Frage, mit der wir gestern geendet haben: Was tun? Was sagen? Was genau soll ich antworten?
Bei Nehemia schwingt die gleiche Angst mit, wie bei jedem von uns, wenn wir in einer solchen Situation stecken, wenn wir wissen, dass wir jetzt den Nagel einschlagen sollen: "Was ist, wenn ich’s versaue?"
Nehemia handelt weise. Er weiß den Vater lächelnd hinter sich. Er weiß: "Ich bin nicht allein!" und er weiß: "Der HERR hat diese Tür geöffnet, er reicht mir den Nagel für dieses Brett und er wird mir auch sagen, wie ich ihn am besten einschlage!"
Mit anderen Worten: "Nicht ich, sondern du entscheidest, HERR!"
Bevor Nehemia antwortet, betet er.
(Nehemia 2,4b)
Und erst nach diesem Gebet, das ein Gebetsseufzer gewesen sein wird – keine großen Worte, eher ein Stoßgebet aus dem Herzen – beginnt er zu sprechen.
Wir dürfen davon ausgehen, dass der HERR ihm in den Mund legte, was er sagen soll. Es gibt viele Verse im Alten und im Neuen Testament, die uns diese Vermutung nahelegen. Jesus selbst sagt es auch:
(Matthäus 10,20)
Es ist dieser eine Vers, dieses kleine Gebet Nehemias an dieser ungewöhnlichen Stelle, die mich dazu inspiriert hat, über ihn zu schreiben.
Doch für heute ist wieder genug.
Der Jesus-Journalist ✍️