Eine wenig ruhmreiche Geschichte

Hier findest du die unrühmliche Geschichte einer missglückten Abkürzung. Doch obwohl es eine Geschichte aus dem wahren Leben ist, gibt es ein Happy End. Wir dürfen wissen: Jesus liebt uns

Wie gestern versprochen …

Mein Erlebnis vom Wochenende:

Neulich denke ich bei mir: „Für Artikel auf JesusJournal fallen Unmengen an Gedanken und Textschnipsel an, das ist schade, die ‚wegzuwerfen‘. Warum verwendest du die nicht auf eine andere Art?“

Gesagt, getan … schnell eine neue Webseite aufgesetzt und mal probehalber zwei Beiträge von Texten gepostet, die bei der Arbeit für JJ angefallen sind.

Dann komme ich auf eine weitere schlaue Idee, ich Marketing-Genie. Weißt du, Artikel schreiben und posten ist die eine Sache. Eine völlig andere Sache allerdings ist die Frage: „Wer liest das überhaupt? Wie bekomme ich Besucher auf meine Seite?“

Eine gute Methode dafür ist, auf Seiten präsent zu sein, auf denen schon viele Besucher sind. Twitter zum Beispiel oder Facebook. Oder, das Verhängnis nimmt seinen Lauf: Quora.

Quora ist eine Seite, auf der Menschen Fragen stellen, die andere Menschen dann beantworten. Das ist interessant, weil auch der deutschsprachige Teil von Quora hervorragend besucht ist.

„Also“, denke ich bei mir, „das ist ja cool. Da brauchst du nur passende Fragen suchen und deine schon vorhandenen Texte ein wenig umformulieren. Die Leute lesen diese Antworten und du kannst sie auf deine Webseite verweisen.“

Klassisches Online-Marketing.

Das Problem taucht an einer anderen Stelle auf. Ich muss heute etwas ausholen, sonst wird der Sinn der Geschichte nicht klar.

Kennst du ChatGPT?

Eine faszinierende Software. Wenn du im Internet unterwegs bist, hast du es wahrscheinlich schon mitbekommen: Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz beruhen, sind auf dem Vormarsch. ChatGPT ist eine solche Anwendung.

Die Oberfläche sieht aus wie bei anderen Chat-Programmen auch. Du kannst dem Programm Anweisungen geben oder Fragen stellen. Das Ergebnis ist von einer menschlichen Antwort in vielen Fällen nicht zu unterscheiden.

Ahnst du schon, welcher Teufel mich jetzt geritten hat?

Wobei die Formulierung falsch ist: Es war definitiv mein altes Ich, das mich angetrieben hat. Wir können dem Widersacher nicht immer die Schuld geben. Ich wollte eine Abkürzung nehmen, den Fahrstuhl statt der Treppe und letztlich musste ich die Wahrheit erkennen:

Mit faulen Tricks wollte ich eine Webseite „bewerben“, die Gott zur Ehre dienen soll.

Was habe ich getan?

Na ja, ich habe mir „zum Test“ eine eher „unwichtige“ und auch ein bisschen merkwürdige Frage herausgesucht, diese dann in den Chatbot eingegeben, die Antwort etwas umformuliert und dann bei Quora gepostet.

Wie die Frage lautet?

„Ist die Bibel kinderfreundlich?“ (Hab ja gesagt, sie ist ein wenig merkwürdig).

Es war schon ein bisschen komisches Gefühl, so ganz koscher fühlte es sich nicht an. Aber ich dachte: „Is nur ein Test. Will nur mal sehen, ob das funktioniert.“

Na ja, es hat nicht funktioniert.

Auf Quora gepostet habe ich das Ding am Samstagabend. Am Sonntagmorgen hatte ich einen Kommentar. „Klasse!“, dachte ich bei mir, „das klappt ja gut. Fast ohne Arbeit hast du jetzt schon den Ersten, der eine Antwort von dir gelesen hat …“

Dann habe ich mir den Kommentar angeschaut.

Und ich fühlte mich so ertappt, ich kann es mit Worten nicht ausdrücken.

Ungefähr so, wie sich vielleicht die Samariterin fühlte, als Jesus zu ihr sagt: „Geh und ruf deinen Mann!“ (Johannes 4,16)

Weisst du, was der Kommentator geschrieben hat?

Es ist kein Vorwurf, keine Häme, keine abschätzigen Worte …

Er hat einfach nur die Original-Antwort gepostet, die auch ich von ChatGPT bekommen habe …

Das war mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl. Und viel wirkungsvoller. Mein lieber Scholli.

Ich empfinde diese ganze Geschichte als eine Zurechtweisung durch unseren HERRN. Und ich bin ihm sehr dankbar.

Der Jesus-Journalist ✍️