Unbeantwortetes Gebet
Unbeantwortetes Gebet ist für viele Menschen ein Problem in ihrem Glaubensleben. Das ist mehr als Grund genug, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Und heute fangen wir damit an …
Zwei Aspekte des Gebets beschäftigen mich heute.
Im Jahr 2019 macht der amerikanische Pastor Nick Cady eine Internet-Umfrage. Sie ist kurz und knackig, denn tatsächlich sollen die Teilnehmer nur einen einzigen Satz vervollständigen:
Ich könnte niemals an einen Gott glauben, der …
Die Resonanz ist riesengroß. Jeder durfte auch anonym antworten und so kommt es, dass eine Vielzahl ehrlicher und ungefilterter Antworten eintrudelte. Viele schrieben, was ihnen auf dem Herzen liegt und nicht das, was sie vielleicht denken, was andere hören möchten.
Neun große Themen haben sich herauskristallisiert. Neun Themen, die es den Menschen schwer machen, das Christentum anzunehmen. Es kann gut sein, dass die später hier noch bei JesusJournal auftauchen …
Heute greife ich ein Thema heraus, weil es gut passt:
„Unbeantwortetes“ Gebet ist für viele Menschen ein ernsthaftes Problem in ihrem Glaubensleben. Und es scheint eine Tatsache zu sein, dass viele Menschen entmutigt werden, aufgeben und im Glauben schwanken, weil sie das Gefühl haben, in ihrem Gebetsleben zu versagen.
Dieses Problem war mir bisher nicht bewusst. Ich weiß auch nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Im nächsten Hauskreis werden wir darüber sprechen, darauf freue ich mich. Und wenn ich mich damit beschäftigt habe, wird hier bestimmt auch noch ein Beitrag folgen.
Heute beginne ich erst einmal damit, etwas zum Gebet selbst zu sagen:
Es gibt viele Missverständnisse darüber, wie und warum man betet.
Sollte ich eine spezielle Formel für das Beten verwenden? Gibt es eine „heilige“ Sprache oder muss ich bestimmte Ausdrücke verwenden?
Nun, ich glaube, nichts davon ist der Fall.
Gebet ist nichts, bei dem wir uns verkrampfen oder verstellen müssen.
In diesem Gespräch kann ich seine Gegenwart und Nähe erfahren. Das passiert, weil ich mich auf ihn ausrichte und an ihn wende. Ich zweifle nicht, dass er „da ist“ und mir zuhört.
Das ist wichtig.
Neulich habe ich bei einem Spaziergang mit Janneke geredet. Es waren mindestens drei Sätze, bis ich feststellte, dass sie gar nicht da ist. Da der Hund ein Bedürfnis hatte, musste sie eine Zwangspause einlegen. Es ist ein doofes Gefühl, wenn man redet und dann merkt, dass niemand da ist, der einem zuhört …
Beziehungen leben von Gesprächen. Jedes lebendige Verhältnis zwischen zwei Personen lebt vom Gespräch, vom gegenseitigen Austausch. Und genauso ist es auch bei unserem Verhältnis mit Gott.
Gebet ist keine Magie. Es ist keine Art christlicher Wunderlampe, an der man reibt, wenn sich eine Krise anbahnt. Und vieles, was bei manchem als Gebet gelten mag, ist einfach nur irrational oder abergläubisch.
Aber denk daran, dass Weisheit mit der Ehrfurcht vor Gott beginnt. Du darfst vertrauensvoll sein, aber sei nicht zu vertraulich. Er ist dein HERR, nicht dein Kumpel …
Ich schließe heute mit einem alten Peanuts-Cartoon:
Charlie Brown kniet vor dem Bett, um zu beten. Plötzlich hält er inne und wendet sich an seine Schwester Lucy: „Ich glaube, ich habe gerade eine theologische Entdeckung gemacht! Wenn du deine Hände verkehrt herum hältst, dann bekommst du das Gegenteil von dem, wofür du betest!“
Morgen sprechen wir darüber, wie Gott antwortet …
Der Jesus-Journalist ✍️