Ein perfekter Tag: Die neunfache Frucht des Heiligen Geistes

Die neunfache Frucht des Heiligen Geistes zeigt sich im Leben eines Menschen. Sie bricht in seinen Worten und Handlungen durch und macht ihn zu einem Segen für seine Mitmenschen. Gottes Liebe in Aktion: in dieser kurzen Geschichte können wir sie beispielhaft erkennen.

Der Beginn dieses Tages ist perfekt!  

Jonah hat über eine Stunde damit verbracht, in der Bibel zu lesen. Und dann hat er gebetet, in aller Ruhe und Muße mit seinem HERRN gesprochen und zugehört. Was für ein herrlicher Tag, im wahrsten Sinne des Wortes.

Kann ein Tag besser beginnen?

Der Heilige Geist arbeitet - an Jonah und durch ihn. Die neunfache Frucht des Heiligen Geistes, heute zeigt sie sich ganz offensichtlich, und das schon vor dem. Frühstück:

Liebe

Beschwingt macht sich Jonah auf den Weg zur Arbeit.

Sein Mobiltelefon klingelt: „Hallo Herr Dr. Berger, schön, dass Sie anrufen. Gibt’s etwas Neues von unserem Sorgenkind?“

Angestrengt lauscht Jonah der umfangreichen Erklärung des Heimleiters. Schließlich verzieht den Mund und sagt: „Na, es nützt ja nichts. Wenn er noch länger braucht, dann braucht er halt noch länger. Man kann das nicht erzwingen. Schicken Sie mir einfach die nächste Rechnung, ich möchte das jetzt nicht abbrechen.“

Wieder lauscht er der Stimme des Psychologen: „Ja, machen Sie sich keine Sorgen! Ich übernehme die Rechnung, auch wenn ich nicht mit dem Patienten verwandt bin. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen!“

Kopfschüttelnd drückt Jonah den roten Auflege-Knopf und steckt das Mobiltelefon wieder in die Tasche.

Freude

Fröhlich pfeifend geht er weiter.

Gott ist gut!“, denkt er bei sich. „Das sind sehr positive Aussichten für meinen Zögling. Ich bin so froh, dass der HERR meine Gebete erhört hat und es ihm besser geht.“ Er kann nicht anders, er muss grinsen und spürt, dass ihm Freudentränen in die Augen schießen.

Er beginnt, die Melodie von „Immer mehr von Dir“ zu pfeifen.

Am liebsten würde er an Ort und Stelle die Hände über den Kopf heben und den HERRN lauthals preisen.

So mancher schaut ihn merkwürdig an: „Was ist denn mit dem los? Das ist ja fast ansteckend, diese gute Laune. Und das an einem Montagmorgen?“

Frieden

Plötzlich fällt Jonah ein, dass er heute den Termin mit seinem Chef Sven hat. Das hatte er ganz vergessen. Worum geht es noch? Ach ja, die Vorwürfe gegen Markus, dass er gestohlen habe. Er nimmt sein Mobiltelefon und ruft den Azubi an:

„Morgen, Markus, wie gehts Dir? Du weißt, wir haben gleich den Termin mit dem Chef. Bist Du bereit?“ Der junge Mann antwortet mit wenigen Worten.

„Ja, ich glaube dir, dass Du nicht gestohlen hast. Und der Chef kennt mich, der weiß, dass ich niemals etwas sagen würde, was Unruhe in die Firma bringt.“

Jonah nickt, als sein Gegenüber antwortet.„Richtig, wir wollen sehen, dass wir die Sache gut vom Tisch bekommen. Darum sitzen wir zu dritt zusammen. Wir werden ganz sicher eine Lösung finden, das ist auch dem Chef wichtig.“

Lächelnd lauscht Jonah den Befürchtungen des Azubis.

„Jetzt mach dir keine Sorgen, deshalb in ich dabei. Ich sitze zwischen Euch und werde dafür sorgen, dass wir alle in Frieden auseinandergehen. Bis gleich, Markus, in ungefähr zehn Minuten bin ich da.“

Beim Auflegen spürt Jonah ein Magengrummeln: „Ich hab’ noch nichts gegessen heute“, schießt ihm durch den Kopf. „Ich glaub’, ich hol’ mir schnell noch ein belegtes Brötchen.“

Geduld

Die Schlange beim Bäcker reicht bis auf den Bürgersteig.

Jonah reiht sich ein, in Gedanken noch ganz bei dem Azubi. Mehr und mehr Leute stellen sich an. Es dauert nicht lange, da hört Jonah das erste Maulen: „Das dauert ja ewig. Können die nicht noch jemanden an die Kasse stellen?“

Ein kleines Mädchen an der Hand seiner Mutter schaut ihn mit großen Augen an. Die Frau macht einen gehetzten Eindruck, scheinbar steht sie unter einem großen Zeitdruck: „Ich hab’ nicht den ganzen Tag Zeit! In einer halben Stunde beginnt meine Schicht und die Kleine muss auch noch zum Kindergarten.“

Jonah lächelt sie an: „Ich weiß, dieses Warten kann einen verrückt machen, gerade dann, wenn die Zeit drängt. Inzwischen bin ich ruhiger geworden, weil ich weiß, dass meine Ungeduld nichts bringt und alles nur schlimmer macht. Wenn sie möchten, lasse ich sie vor.“

„Das bringt mir auch nicht viel“, mault die Frau und beugt sich dann zu ihrer Tochter hinunter: „Weißt Du was, Schatz? Heute holen wir dir ein Negerkuss-Brötchen am Kiosk, ist das gut?“

Die Kleine nickt begeistert und kurz darauf sieht man Mutter und Tochter eilends um die Ecke verschwinden.

Freundlichkeit

Die Zeit schreitet fort und wenige Minuten später betritt Jonah die Bäckerei.

Plötzlich dreht sich die Frau in der Schlange vor ihm um und faucht: „Sie haben keine Maske auf! Ohne Maske darf man hier nicht rein!“

Erschrocken greift Jonah nach seiner Maske. Bevor er sie aufsetzt, lächelt er die Frau freundlich an: „Danke, dass sie mich darauf aufmerksam machen.“

Die Irritation ist der Frau anzusehen.

Sie nickt kurz und dreht sich dann wortlos wieder nach vorn. Still steht sie da und ist eigentümlich berührt von Jonahs Reaktion. Sie fühlt sich, als hätte sie sich mit ihrem ganzen Gewicht in einen stürmischen Wind geworfen … und dieser wäre einfach verstummt.

Es gab keinen Gegendruck, keinen Widerstand.

„Eigentlich kann ich mir heute auch mal ein Rosinenbrötchen gönnen!“

Freudig lächelt sie in sich hinein: „Das war wirklich mal ein netter Mann.“

Güte

Schon ist die Frau vor Jonah an der Reihe.

Nachdem dem Kauf wendet sie sich zum Gehen und verliert dabei ihre Brötchentüte. Jonah bückt sich und hebt sie auf. „Vielen Dank!“, nuschelt sie und verschwindet blitzschnell Richtung Ausgang.

Jonah sieht ihr traurig nach. Die Verkäuferin lächelt ihn an: „Ich weiß jetzt, warum Sie jeden Morgen 10 Rosinenbrötchen bei mir kaufen.“

„So?“, antwortet Jonah und lächelt sie ebenfalls an, „warum tue ich das denn?“

„Gestern war einer der Obdachlosen aus dem Park hier im Laden und der hat mir erzählt, dass jeden Morgen ein Mann mit Rosinenbrötchen bei ihnen vorbeikommt und die verschenkt er dann.“ Erwartungsvoll und mit einem triumphierenden Leuchten in den Augen sieht sie ihn an: „Das sind Sie, stimmt’s?“

Jonah nickt: „Ja, das bin ich. Und ich würde gerne mehr tun, denn diese Menschen tun mir leid. Sie erleiden ein Schicksal, das jeden von uns treffen kann.“

Treue / Glaube

„Ich mache das schon, seit ich hier wohne.“ Jonah überlegt kurz: „Das sind beinahe fünf Jahre …

„Das erlebt man nicht oft, dass jemand so lange bei der Stange bleibt“, mischt sich der Mann aus der Reihe hinter ihm in das Gespräch ein. „Heute halten ja selbst viele Ehen nicht mal mehr fünf Jahre! Sind das denn immer die gleichen Obdachlosen oder wechselt das?“

„Sowohl als auch“, antwortet Jonah, „es kommen welche und es gehen welche, aber zwei sind schon von Anfang an dabei. Zu einem von den beiden habe ich inzwischen ein richtig gutes Verhältnis und wir reden öfter und länger miteinander. Ich glaube, dass ich ihm mit Gottes Hilfe noch viel mehr helfen kann."

Jonah kann ein breites Lächeln nicht unterdrücken.

Der Mann sieht ihn eigentümlich an: „Ich sage ihnen ganz ehrlich, ich könnte das nicht. Ich bewundere Sie dafür, aber ich glaube nicht, dass sich bei diesen Menschen wirklich etwas ändern wird.“

„Es tut mir leid, dass Sie das so sehen“, verabschiedet sich Jonah, „vielleicht können wir demnächst weitersprechen, aber ich muss jetzt dringend los, ich habe gleich einen Termin.“

Sanftmut

Jonah verlässt den Laden und geht strammen Schrittes Richtung Firma.

Beim Park gibt er den Obdachlosen ihre täglichen Brötchen: „Habt einen gesegneten Tag“. Als er kurz darauf bei der Firma ankommt, steigt sein Chef gerade aus dem Auto. Die beiden kennen sich seit Jahren.

„Hey Jonah“, ruft der ihm gleich zu, „hast du kurz?“

Als sie beieinander stehen, beginnt er gleich zu schimpfen: „Du weißt schon, dass der Markus quasi auf frischer Tat beim Klauen ertappt wurde, oder? Und ich sach dir: Das geht nicht! Wir haben immer schon den Grundsatz gehabt: Wer klaut, der fliegt. Du weißt das!“

Jonah nickt: „Ich bin völlig bei dir. Aber weißt du was? Ich hab’ neulich längere Zeit mit einem Obdachlosen gesprochen und der hat mir erzählt, dass ihn damals genau solch eine Geschichte den Job gekostet hat. Ich glaube, das ist kein Zufall. Mal ehrlich, Sven, haben wir nicht alle schon Fehler gemacht? Ich kann dir sagen, ich habe schon sehr viele gemacht!“

Jonah sieht sein Gegenüber eindringlich an.

„Ich bin ganz bei dir, dass wir ihm das nicht durchgehen lassen dürfen. Er muss das lernen, dass man nicht stiehlt und darum muss es auch Konsequenzen haben, die ihm wehtun, aber wir sollten nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. Weißt du, was ich meine? Denk mal an die Geschichte, als du letztes Jahr das ‚Problem‘ mit dem Finanzamt hattest.“

Während er das sagt, malt Jonah die Anführungszeichen um das Wort Problem mit seinen Zeigefingern in die Luft.

„Ach komm, das ist doch was ganz anderes …“ Sven verzieht das Gesicht und man sieht ihm an, dass ihm dieses Thema gar nicht passt.

„Ich würde sagen, da hat der Prüfer eine Bestimmung sehr wohlwollend ausgelegt. Er hätte das auch anders entscheiden können!“ Jonah tippt seinem Chef freundschaftlich auf die Brust. „Und du weißt, dass das überhaupt nicht gut gewesen wäre, insbesondere für dich.“

Sven tippelt ungemütlich von einem Fuß auf den anderen. Schließlich presst er die Frage hervor: „Und, was schlägst du vor?“

„Markus muss unsere Grundhaltung kennen: kein Klauen! Aber er soll auch spüren, dass er uns wichtig ist und wir ihn wertschätzen, deshalb führen wir das Gespräch in einer freundlichen Atmosphäre und du lässt dich bei deiner Konsequenz nicht davon leiten, dass du so sauer bist. Den Rest werden wir gleich sehen …“

Sven nickt: „Wahrscheinlich hast du recht. Ich muss jetzt noch mal rein, wir sehen uns gleich …“

Und schon stürmt er davon.

Selbstbeherrschung

Langsam geht Jonah hinterher.

Er ist froh, dass der HERR es so gelenkt hat, dass er Sven vor dem Termin noch kurz getroffen hat. Das macht den Termin viel einfacher.

Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Er erinnert sich, wie es damals bei ihm selbst war. Auch er stand in der Versuchung, etwas zu nehmen, das nicht ihm gehört. Eine größere Menge Geld, dessen Verschwinden aus den Büchern gar nicht aufgefallen wäre.

Das alles ist schon lange her. Damals gab es eine Zeit in seinem Leben, da hätte er sich beinahe im Glücksspiel verloren. Es fing ganz klein an und endete damit, dass er an einem einzigen Abend im Casino tausende Euro verlor. Doch Gott hatte es so gelenkt, dass dieser schwärzeste Tag seiner Sucht auch gleichzeitig der letzte war.

Es war ein schmerzhaftes, aber heilsames Erwachen.

Jonah erkannte damals, dass es einfacher ist, eine Firma aufzubauen oder einen Marathon zu laufen, als sich selbst „im Griff“ zu haben. Es ist leichter, Hunderte von Menschen zu steuern als sich selbst.

Er hat damals viel gebetet. Und er ist sich sicher, dass Gott zu ihm gesagt hat: „Mein Kind, bevor du etwas Größeres kaufst oder entscheidest, sprich zunächst mit mir.“

Er hat es ausprobiert.

Und festgestellt: Für die Beherrschung des eigenen Ichs gibt es nichts besseres als das vertrauliche Gespräch mit Gott.

Würdest du Jonah fragen: „Was ist das beste Mittel, um glücklich und zufrieden zu leben?“, dann würde er sagen:

Glaube an Jesus Christus.

Sprich mit Gott, deinem Vater.

Und vertraue dem Heiligen Geist, den er jedem seiner Kinder schenkt.

Der Geist Jesu wird die Liebe in dir wachsen lassen. Sie wird sich in jedem Bereich deines Lebens zeigen. Menschen werden ihre Auswirkungen spüren.

Du wirst zu einem Kanal für Gottes Liebe. Die Liebe Gottes kann durch dich zu anderen Menschen fließen.

Du bist dann ein Segen für deine Mitmenschen.

Die Frucht, die der Geist Gottes hervorbringt

Die Frucht des Geistes hingegen besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
(Galater 5,22-23; NGÜ)

Dieser Vers bringt wunderbar zum Ausdruck, wie der Heilige Geist in den Kindern Gottes wirkt: Er lässt die Liebe Gottes in ihnen wachsen und gedeihen und bringt sie „nach aussen hin“ zum Ausdruck.

Andere Menschen können diese Liebe wie „Früchte an einem Baum“ erkennen.

Wäre es nicht schön, wenn sie daran erkennen, dass du ein Kind Gottes bist?

Und dich fragen, wie sie auch so leben können?

gez. Der Jesus-Journalist ✍️

Gefällt dir, was du liest?

Trag dich ein, um mehr Lesestoff wie diesen per E-Mail zu erhalten!