Kloster Nütschau: eine Woche schweigen, fasten, meditieren - und beten

Im März 2020 habe ich eine Woche schweigen, fasten und meditieren in Kloster Nützschau gebucht. Ich konnte viel Zeit im Gebet und in der Stille verbringen und einiges mit dem HERRN regeln. Von dieser Zeit im Kloster zehre ich noch heute ...

Ich hatte noch gescherzt: „Nicht, dass ich wiederkomme, und ihr seid alle weg!“

Wir haben Montag, den 09.03.2020 und ich sitze im Zug Richtung Hamburg. Ich habe für diese Woche eine Woche Kloster gebucht: „Fasten, schweigen und meditieren“. Genau mein Ding, denn ich brauche Ruhe und muss ein paar Dinge klar bekommen.

Das Kloster meiner Wahl liegt ca. zwei Stunden von uns entfernt in der Nähe von Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein. Es ist das katholische Kloster Nütschau, das sich u. a. über verschiedene Programme, Seminare und Veranstaltungen wie zum Beispiel meine Schweige-Woche finanziert.

Am ersten Tag haben wir eine „Einweisung“ in die Regeln und Gepflogenheiten des Kloster-Lebens. Das ist spannend und ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht auch in einem Kloster gelandet wäre, wenn der HERR mich schon als jungen Menschen bekehrt hätte?

Wer weiß …

Übrigens, falls du auch mit dem Gedanken spielst: Das Schweigen habe ich als sehr angenehm empfunden. Wir haben einfach zusammengesessen und keiner musste Small-Talk machen oder überhaupt etwas sagen. Trotzdem war es schön und die Gemeinschaft war auch da … ganz entspannt und ohne Reden.

Wir bekommen einen detaillierten Plan für die Woche: wann wird meditiert, gewandert, zusammen Tee getrunken und so weiter.

Auf dem Plan stehen auch die täglichen Stundengebete:

  • 06.30 Uhr: Matutin

  • 07:00 Uhr: Laudes

  • 11.45 Uhr: Mittagsgebet

  • 17.30 Uhr: Vesper mit Eucharistiefeier (Abendmahl)

  • 21.00 Uhr: Komplet

Viermal am Tag haben wir uns in der Kapelle getroffen: ungefähr 20 Mönche und ein paar von uns Besuchern. Die ersten beiden Zeiten wurden zusammengefasst und so dauerte (bis auf das Mittagsgebet) die Zusammenkunft jedesmal ungefähr eine Stunde.

Ich habe kein einziges Stundengebet verpasst.

Zu sehr habe ich diese Zeiten genossen.

Der Singsang der Mönche bildet einen hervorragenden Hintergrund, wenn du mit Gott im Stillen sprichst. Ich habe gelesen, dass viele Schriftsteller zum Schreiben gerne ins Café gehen, weil die akustische Hintergrundkulisse sie beflügelt. Für das Beten und die stille Zeit mit Gott kann ich das Gleiche über die Zusammenkunft der Stundengebete sagen.

Warum erzähle ich das alles?

Weil ich vom Thema abgekommen bin. Eigentlich wollte ich nur eine kurze Einleitung schreiben, um auf die Fortsetzung von gestern Bezug zu nehmen:

Jetzt nur noch eine Sache, dann ist Schluss für heute  😅

Vielleicht hast du dich gefragt, warum habe ich oben meinen Scherz bei der Abfahrt erwähnt habe? Na ja, es war die Woche vor dem ersten Corona-Lockdown. Die Krankheit lag schon in der Luft, die ersten Ausläufer hatten Italien und ich glaube sogar bereits Deutschland erreicht, aber noch war im großen Ganzen alles okay.

Als ich am 09.03. nach Nütschau fuhr, war die Bahn gerammelt voll. Als ich eine Woche später am Sonntag zurückfuhr, kam ich mir vor wie in einem Geisterzug.

Das war schon unheimlich.

Der Jesus-Journalist ✍️

P.S.

Wenn du eine Auszeit benötigst, dann kann ich einen Kloster-Aufenthalt empfehlen. Es gibt viele Angebote und viele Klöster und es gibt auch eine Internetseite, über die ich damals „mein“ Kloster gefunden habe:

Auszeit im Kloster - finde das passende Angebot und atme auf