Hingabe an Gott: Der Herr der Spatzen

Die Hingabe an Gott ... sie zeigt sich nicht unbedingt in großartigen Leistungen und fulminanten Ergebnissen. Eher findet man sie im Stillen, in den kleinen Diensten. Gott schaut auf das Herz, nicht auf das, was vor Augen ist.

Wir alle kennen das Gleichnis mit den Talenten und den Knechten, die sehr unterschiedlich mit diesen Geschenken Gottes umgehen.

Einige von uns gebrauchen ihre Talente gut, andere tun das nicht. Noch nicht. Der HERR ist geduldig und voller Güte. Ich kenne Menschen, an denen musste er mehr als vierzig Jahre arbeiten, bis sie erkannten und verstanden. Doch dann haben sie begonnen, ihr Leben in seinen Dienst zu stellen.

Das hört sich so gewaltig an, nicht wahr? „Ich stelle mein Leben in den Dienst des HERRN!“

Lass mich eine kleine Geschichte erzählen von einem Pastor am Himmelstor. Sie rückt unsere Perspektive auf das Dienen in das richtige Licht, was nebenbei gesagt natürlich immer die Perspektive ist, die Gott auf die Dinge hat …

Ein durch das Internet weltweit bekannter und geachteter Pastor stirbt und kommt vor das Himmelstor. Doch so einfach hindurch kommt er nicht, denn man verlangt von ihm wie von jedem anderen auch, zunächst einmal Zeugnis von seinem Leben abzulegen.

Das hat er nicht erwartet. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schießt ihm die Frage durch den Kopf: „Kennt man mich hier nicht, hier sind doch schon genug von meinen Schäfchen durchgegangen, haben die nichts erzählt?“

Na ja, was bleibt ihm übrig? Der wachhabende Engel steht mit verschränkten Armen vor ihm.

So beginnt er zu erzählen und nur mühsam kann er seinen Stolz dabei verbergen.

Er zählt von seinen zahlreichen weltweit übertragenen Predigten und den vielen Menschen, die ihm immer und immer wieder dafür gedankt haben. In 17 Sprachen wurden seine Worte übersetzt!

Bunte Bildchen mit kurzen Zitaten aus seinen Predigten haben regelmäßig das Internet geflutet. Sein YouTube-Kanal mit den täglichen Andachten liegt auf Platz 3 in der Kategorie „Religion“ und bei Twitter hat er mehr als eine Million Follower.

Für christliche Inhalte ist das spektakulär!

Unser Pastor macht eine kurze Pause, bestimmt muss sein Gegenüber diese Information zunächst einmal verdauen …

Der Engel zuckt mit den Schultern: „Bei uns im Himmel gibt es kein Internet.“

Das allerdings ist jetzt eine Information, die unser Pastor zunächst einmal verdauen muss …

„Ähhh“, denkt er und seine anfängliche Selbstsicherheit beginnt ein wenig zu bröckeln.

Doch dann erzählt er von seiner Mega-Gemeinde mit ihren tausenden Mitgliedern. Jeden Sonntag hingen sie an seinen Lippen und konnten gar nicht genug bekommen von der Art, wie er ihnen Gottes Wort in die Ohren blies.

Seine Schäfchen haben ihn geliebt, das haben sie immer wieder gesagt. Niemand konnte die Bibel so auslegen wie er, niemand konnte so mitreißend formulieren und so einfach erklären und niemand machte einen so eloquenten Eindruck auf der Kanzel …

Er macht eine Pause.

Der Engel sieht ihn unverwandt an: „Ich kann dir nur sagen: Wir im Himmel haben deine Predigten nicht gehört.“

Jetzt passiert etwas, was schon seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr passiert ist: Dem Pastor fehlen die Worte.

Er will etwas sagen, seine Lippen zucken, doch die Worte wollen nicht kommen. Es ist, als ob sie sich weigern, seine Zunge zu verlassen, als ob sie sich weigern, eine geordnete und verständliche Reihenfolge einzunehmen und dann als wohlklingende Sätze für ihn zu sprechen.

So bleibt es still.

Mehrere Sekunden vergehen …

Plötzlich taucht hinter dem Engel eine weitere Gestalt auf. Sie flüstert ihm etwas ins Ohr, der Engel nickt und zum ersten Mal huscht so etwas wie ein Lächeln über sein Gesicht: „Sag mal, bist du der Mann, der die Spatzen gefüttert hat?“

Der Pastor zieht irritiert die Augenbrauen zusammen: „Ja“, sagt er, „ich habe oft die Spatzen gefüttert, wenn ich draussen war.“

Versonnen schaut er zu Boden, dann spielt ein Lächeln um seine Mundwinkel: „Sie sind Gottes Geschöpfe und bei uns in der Stadt haben sie es schwer, gutes Futter zu finden.“

Dann schießt ihm durch Kopf, wo er sich gerade befindet und erschrocken schaut er hoch: „Warum, was hat das mit der Sache jetzt zu tun?“

„Komm herein“, sagt der Engel, „der Herr der Spatzen möchte sich bei dir bedanken.“

Das ist mein springender Punkt für heute:

Und letzteres ist entscheidend.

Gott erwartet deine Hingabe, dein Herz.

Die du aus Liebe zu IHM leistest.

Ohne einen Gedanken an Dank, Aufmerksamkeit oder überhaupt nur „Bemerkt-Werden“.

Es ist nicht verkehrt, wenn deine Talente spektakuläre Ergebnisse im Weltlichen zeigen. Auch das hat der HERR geschenkt. Sei dankbar, wenn es bei dir so ist.

Doch die Prüfung findet im Herzen statt.

Dort zeigt sich, ob du dein Leben tatsächlich in den Dienst für den Herrn stellst.

Der Jesus-Journalist ✍️