Gott kennt dich - und dein Gestern, Heute und Morgen

Gott kennt dich! Er kennt dich in- und auswendig. Besser als du dich selbst. Deshalb solltest du nicht erstaunt sein, wenn er auf dich wartet und immer schon da ist. Er ist da und er hat Zeit für dich

Gestern haben wir von Jesus gelesen und wie er der Samariterin am Brunnen vom lebendigen Wasser erzählt.

Klar, dass sie begeistert ist. Klar, dass sie von diesem Wasser haben will. Und auch klar, dass sie Jesus darum bittet, ihr von diesem Wasser zu geben.

Oder?

Ist diese Bitte wirklich so klar? Oder ist sie nicht vielmehr sehr mutig?

Wir müssen Folgendes bedenken:

Als die Frau wie jeden Tag zum Brunnen geht, sitzt dort ein Jude. Das ist ungewöhnlich. Und es gibt es gleich zwei Gründe, diesen „komischen Menschen“ nicht anzusprechen: Er ist Jude und er ist ein Mann. Und es gilt das ungeschriebene Gesetz: Samariter sprechen nicht mit Juden und Frauen sprechen nicht mit Männern. Zumindest fangen sie das Gespräch nicht an.

Deshalb ist es Jesus, der das Gespräch eröffnet: „Gib mir zu trinken!
(Johannes 4,8; Schlachter)

Im darauf folgenden Gespräch fasst die Frau Vertrauen. Sie redet mit Jesus, sie fragt und sie bekommt Antworten. Die beiden unterhalten sich. Und genauso entsteht Vertrauen, indem man sich austauscht und sich kennenlernt.

(Kleine Frage zwischendurch: Gibt uns dieser Gedanken eventuell einen Hinweis darauf, wie wir unser Vertrauen in Jesus, unser Gottvertrauen stärken können?)

Wir hatten neulich darüber gesprochen, dass mit Jesus die personifizierte Liebemitten unter uns lebt(e). Die Bibel lässt uns mit diesem Gespräch daran teilhaben, wie so etwas „in der Praxis ausgesehen hat“.

Jesus ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Immer.

So auch diesmal.

Gott weiß, wann die Frau zum Brunnen geht und deshalb sitzt Jesus just in dieser Zeit an genau diesem Brunnen. Und wartet …

Das ist ein wunderbarer Gedanke: Gott weiß, wo er mit dir sprechen kann. Und er wartet am richtigen Ort auf dich!

Gott weiß um all die „ungeschriebenen Gesetze“, wann, wo und wie Menschen nicht miteinander sprechen dürfen.

Deshalb ist Jesus allein, die Jünger sind nicht bei ihm.

Die Frau wäre vermutlich auf der Stelle umgekehrt, hätte sie da eine ganze Männerhorde am Brunnen gesehen.

Noch ein wundervoller Gedanke: Gott kennt deinen Alltag und deine Begrenzungen. Er weiß, wann er mit dir sprechen kann. Und er wartet zur richtigen Zeit auf dich!

Gott weiß um unsere Ängste, Sorgen, Lasten und all das, was uns bedrückt und einengt.

Er weiß, dass wir „die richtigen Bedingungen“ brauchen, um ihn zu hören. Er weiß, dass wir nicht immer offen sind für ein Gespräch mit ihm, dass wir „im richtigen Modus“ sein müssen.

Ein dritter wundervoller Gedanke: Gott kennt dich besser als du selbst. Er weiß, wie er mit dir sprechen kann. Und er tut es, immer wieder.

Ob du willst oder nicht:

Er wartet auf dich an all den Brunnen, die du im Laufe deines Lebens ansteuerst.

Und manchmal – nicht zu oft wie vielleicht ein aufdringlicher Verkäufer und auch nicht zu selten wie ein lieber Freund aus alter Zeit – wartet er nicht nur, sondern er kommt zu dir.

Und dann klopft an deine Tür.

Tock, Tock …

Tock, Tock …

Der Jesus-Journalist ✍️