Die Liebe in China - Nehemia Teil 5
Die göttliche Liebe ist unendlich groß und vielfältig. Wenn wir es zulassen, dass Gott durch uns wirkt, dann können und dürfen wir an dieser Liebe teilhaben. Gott gibt Kraft und Stärke und wie Nehemia können wir ein Geschenk für andere Menschen sein.
Nehemia war ein Mensch, der sich ganz dem Dienst an den zurückgekehrten Juden hingab.
Die Triebfeder für seine Hingabe ist Liebe. Diese Liebe findet ihren Anfang im Mit-Leiden und bahnt sich dann ihren Weg in das Handeln, aus der stillen Liebe – der Liebe im Verborgenen – wird eine tätige Liebe, die für jedermann sichtbar ist.
An dieser Stelle muss ich unwillkürlich an eine Aussage Jesu denken:
(Johannes 13,34-35)
Ich behaupte nicht, dass tätige Liebe die einzig mögliche (oder gar "richtige") Ausdrucksform der Liebe ist. Ich kann mir auch eine "betende Liebe", eine "duldende Liebe", eine "vergebende Liebe" und viele weitere Manifestationen der Liebe vorstellen. Und vermutlich gibt es unendlich viel mehr Variationen, als ich überhaupt für möglich halte.
Lass uns an Jesus denken und wie er geliebt hat. Dann bekommen wir einen Eindruck, welche Dimension die göttliche Liebe tatsächlich hat: Sie ist unendlich und für uns unfassbar.
Einen kleinen Teil davon können wir in unserem Leben abbilden, ausleben, weitergeben ...
Das ist Gnade.
Und macht uns still.
…
…
Ich habe viel von Nehemia gelernt und ich bete, dass ich von diesem Segen an dich weitergeben kann. Der HERR möge es schenken und dich segnen, lieber Leser.
Nehemia ist nicht Jesus. Er ist nur ein Mensch wie du und ich. Doch wir können in ihm einen Menschen erkennen, der sich mit seinem Leben und allem, was er hat, ist und kann, dem Dienst am Nächsten verschreibt.
Auch wir sind nicht Jesus. Doch auch wir sind aufgefordert, uns dem Dienst am Nächsten zu verschreiben. Vielleicht ist es nicht gleich alles, was wir geben. Aber für mein Empfinden ist es doch so, dass wir keine Angst haben müssen, zu viel zu geben.
Weißt du, was ich meine?
Halte dich nicht zurück, wenn es dich treibt, jemandem zu helfen, freundlich zu sein, hilfsbereit, spendabel, großherzig oder wie auch immer deine Liebe im konkreten Fall ihren Ausdruck finden will.
Die Welt mag den Kopf schütteln, doch der HERR nickt und im Himmel herrscht Freude.
Eines Tages stehst du vor Jesus und er schaut dich an. Ich habe neulich ein Lied gefunden, das ich seitdem immer wieder höre, weil es mich sehr berührt. Dort heisst es im Refrain (in den Worten Jesu):
"Ich habe dich gerufen und du bist mir gefolgt!"
Das will ich auch hören. Wie er es zu mir sagt. Und du willst es auch hören. Es ist ... ich habe keine Worte, wie großartig dieser Moment sein muss.
So, eigentlich sind wir fertig, doch eine Sache möchte ich dir zum Abschluss der Nehemia-Reihe noch mitgeben:
Ich bin diese Woche auf James Hudson Taylor gestoßen, einen englischen Missionar, der als einer der Ersten in das Innere Chinas vorstieß. Im Jahr 1905 ist er dort auch gestorben.
Im Gegensatz zu den meisten Missionaren seiner Generation, die ihren Glauben und ihre Mission mit der westlichen Kultur verbanden, ging Taylor einen anderen Weg. Er trug keine westliche Kleidung und schnitt sein Haar nicht westlich. Stattdessen kleidete er sich traditionell chinesisch, lies sein Haar lang wachsen, band sich einen Zopf und lebte unter den Chinesen, wie Chinesen damals eben lebten.
Er war ihnen "gleich", denn er empfand eine tiefe Liebe für diese Menschen, denen er diente.
Das erinnert mich sehr an Nehemia.
Am Ende seines Lebens reflektierte Taylor und hat uns ein Zitat hinterlassen, mit dem ich dich in das Wochenende schicken möchte:
"Ich habe verstehen gelernt, dass es in jedem großen Werk Gottes drei Stadien gibt: Es ist unmöglich; dann: Es ist schwierig; zuletzt ist es getan."
Etwas Ähnliches dürfte Nehemia auch erlebt haben.
Der Jesus-Journalist ✍️