Gebetsbank, oder: Auf den Hund gekommen
Gott will, dass uns das Beten so selbstverständlich ist wie das Atmen. Grund genug, sich ein paar Gedanken darüber zu machen. Wie ich dabei auf den Hund – den Gebetshund sozusagen – komme und wann ich doch lieber auf meine Gebetsbank zurückgreife, das erfährt du hier.
Mit dem Beten ist das so eine Sache ...
In meinem Arbeitszimmer steht eine kleine Gebetsbank. Meistens, wenn ich bete, mache ich das direkt am Schreibtisch oder wo ich gerade bin.
Andererseits habe ich die „Routine“, dass ich jeden Morgen vor dem Schreiben (also gerade eben erst wieder) auf dieser Bank für fünf Minuten um Segen für diesen Newsletter bete.
Und ich weiß gar nicht, ob das gut ist.

Natürlich, Gott will, dass wir beten. Die Bibel sagt uns das nicht nur einmal. In 1. Thessalonicher 5,17 zum Beispiel erinnert uns Paulus: „Betet ohne Unterlaß.“ Das ist aktiv. Wir sollen beten, mit Gott reden, die Dinge mit ihm bereden, mit ihm leben, ihn „einbeziehen“ in unser tägliches Leben.
Warum möchte Gott, dass wir uns an ihn halten wie ein Küken an die Henne? Weil er uns kennt. Und weil er uns liebt. Er weiß, dass wir ohne eine enge Beziehung zu ihm verloren sind. Beziehung wächst und wird eng und vertraulich durch Gespräch und Beten ist Gespräch, nur dass dein ganz spezieller Gesprächspartner Gott ist.
Durch Jesus macht Gott es möglich, dass wir Beziehung zu ihm haben können. In Jesus macht er es uns „leicht“, diese Beziehung jeden Tag und in jeder Situation „zu leben“. Es ist leicht, mit Jesus zu sprechen, denn es ist leicht, Jesus als Person zu erkennen, schließlich hat er mal als Mensch unter uns gelebt. Daran dürfen wir uns erinnern und wir dürfen uns vorstellen, er sitzt jetzt beim Beten mit uns am Brunnen und wir reden mit ihm wie damals vor einigen Jahren die Frau aus Samarien.
Doch zurück zur Gebetsbank:
Das „routinierte“ Beten am Morgen ist natürlich nicht verkehrt. Wichtig ist, dass ich mir immer wieder bewusst mache, dass ich damit nicht Gott einen Gefallen tue, sondern mir selbst. Und – zumindest hoffe ich das – auch dir, lieber Leser. Mein Gebetswunsch, dass dieser Newsletter segnen möge, kommt aus tiefem Herzen.
Doch ich glaube, dass diese Art zu beten nur suboptimal ist, dass es „besser“ geht. Ich glaube, es ist Gottes Wille, dass uns das Beten so selbstverständlich ist wie das Atmen. Und vor diesem Hintergrund überleg mal bitte: Wann hast du dich das letzte Mal zum Atmen zurückgezogen?
Aus gesundheitlichen Gründen mag es notwendig sein, spezielle Atemübungen zu machen. Das ist gut und richtig. Doch kein gesunder Mensch trifft besondere Vorkehrungen oder legt bestimmte Zeiten am Tag fest, „um zu atmen“. Ich kenne auch keinen, der dazu eine bestimmte Körperhaltung einnimmt …
Wir atmen immer!
Morgens, mittags, abends. Beim gehen, sitzen, liegen, arbeiten, lesen, faulenzen, Sport treiben, in der Badewanne liegen. Allein, zu zweit, in einer Menge … immer.
Beten wir auch immer?
Beten ist nicht anstrengend. Es ist Sprechen mit Gott. Und es ist Zuhören, was Gott sagt. Das alles kann man „nebenbei“ machen. So wie das Atmen.
Auf der Gebetsbank morgens mangelt es am Zuhören. Das habe ich zumindest bei mir selbst festgestellt. Ich muss mich immer wieder zwingen, still zu sein und die Gedanken auf das Zuhören zu lenken.
Und ich habe festgestellt, dass das zu anderen Gelegenheiten nicht der Fall ist. Morgens zum Beispiel, wenn ich gerade aufgewacht bin, da ist es oft so, dass ich IHN höre. Ich liebe das, wenn ich noch halb wach kurz im Bett liegen kann und die Gedanken um Gott kreisen. Das ist segensreiche Zeit.
Etwas Ähnliches erlebe ich oft mittags, wenn ich einen kurzen Spaziergang mit dem Hund mache. Dann bin ich in Gedanken beim Herrn und unterhalte mich mit ihm, ich bete. Und es fällt mir unendlich viel leichter, ihn zu hören.
Manchmal weiß ich gar nicht, wie ich mir das alles so schnell merken soll.
Ich schließe heute mit einer Empfehlung, von der du weißt, wie ich sie meine:
Wenn dir das Beten schwerfällt oder du zu wenig Zeit dafür findest, dann kauf dir einen Hund.
Der Hund muss raus und du hast dann zwangsweise Zeit.
Der Hund braucht allerdings keine Unterhaltung …
Das bedeutet: Du hast Zeit, mit Gott zu sprechen.
Das ist Goldene Zeit.
Der Jesus-Journalist ✍️