Was bist du? Nasser Sack oder Schubkarre?

Planen ist gut, auf Gottes Führung vertrauen ist besser. Und deshalb ist ein Gebet unendlich viel mehr wert als jeder noch so gute Vorsatz.

Es besteht ein Unterschied zwischen einem Vorsatz und einem Plan.

Ich kann mir vornehmen, dieses Jahr 10 Kilo abzunehmen oder regelmäßig Sport zu treiben. Solche Dinge nehmen wir Menschen uns ständig vor. Leider bleibt's oft dabei.

Eine bessere Chance auf Erfolg haben wir, wenn wir die Umsetzung unseres Vorsatzes planen. Wir können Tage festlegen, an denen wir trainieren wollen und jede Woche konkret genau das einkaufen, was unser Diät-Kochbuch vorschlägt. Und nicht mehr …

Das Planen funktioniert zuverlässiger als der blosse Vorsatz, hat aber auch seine Nachteile:

  • Pläne engen dich ein. Sie zwingen dich in ein Korsett und nehmen dem Heiligen Geist viel Raum zum Führen.

  • Pläne fördern, dass ich meine eigene Sichtweise, meine Vorlieben und meinen Willen an die erste Stelle setze. Und durch das Ausführen des Planes zementiere ich meine egozentrische Sichtweise auch noch.

  • Der größte Nachteil ist aber wahrscheinlich, dass ich die Ehre bei einem Erfolg mir selbst anrechne: „Hey, super Plan, das habe ich gut gemacht!“

  • Jetzt lass uns diese Gedanken einmal auf einen großen, wenn nicht sogar den größten Vorsatz in unserem Leben anwenden: Wir wollen Jesus ähnlicher werden.

    Ich kann dir sagen, bei mir taucht dieser Wunsch jeden Tag beim Beten auf: „HERR, lass mich mehr werden wie Jesus. Verändere mich immer mehr in sein Bild.“

Für mich ist die zunehmende Ähnlichkeit mit Jesus der Sinn des Lebens und damit das Ziel des Lebens.

Kann man die Erreichung dieses Zieles planen?

Nein, keine Chance. Dieses Ziel reicht in die Ewigkeit, wie sollte ein Mensch das planen können?

Muss es deshalb ein Vorsatz bleiben?

Nein, überhaupt nicht. Über diese „Stufe“ heben wir es hinaus, indem wir ernsthaft dafür beten.

Ein Gebet ist unendlich viel mehr wert als jeder Vorsatz.

Mein Empfinden ist allerdings, dass wir es allein beim Beten nicht bewenden lassen sollen. Wenn Gott uns Talente in Form von Zeit, Geld, Begabung und was auch immer schenkt, dann sollen wir diese Talente auch einsetzen.

Und den Einsatz unserer Talente, den können wir planen!

Es ist immer eine Frage, wie jemand gestrickt ist. Das funktioniert nicht für jeden. Für mich ist das Planen des Talent-Einsatzes genau das richtige, mit meinen neuen Gebetszeiten etwa komme ich super zurecht. Für dich selbst kannst du es einfach ausprobieren …

Es ist so ähnlich wie mit dem bekannten Spruch: „Es führt nur ein Weg zu Gott und das ist Jesus. Doch es führen viele Wege zu Jesus.“

Hier könnte man sagen:

„Jesus ähnlicher werden wir nur mit Gottes Hilfe und in seiner Kraft. Doch wir können uns tragen lassen wie einen nassen Sack oder wir lassen uns Rollen wachsen.“

Bevor wir jetzt zum Ende kommen, habe ich noch eine Sache: Es geht auch komplett ohne Pläne. Alles, was ich oben gesagt habe, stimmt

… für mich. Und die Menschen, die so ticken wie ich.

Für andere kann es ganz anders gehen und dabei mindestens genauso gut funktionieren.

Zum Beispiel für Thorsten …

Morgen und dann noch zweimal gibt Thorsten uns einen Einblick in sein Gebetsleben. Ich hab’s schon gelesen und durfte wieder einmal demütig erkennen, wie unergründlich die Wege des HERRN sind und wie unterschiedlich und doch eins wir als seine Kinder sind und auch sein dürfen …

Der Jesus-Journalist ✍️

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