Extremstellen im Glauben

Es gibt Situationen in unserem Leben, die sind nicht alltäglich und können uns ganz schön herausfordern. An diesen Extremstellen wird schnell sichtbar, welch Geistes Kind wir sind.

Heute wird’s brutal.

Es ist zwar Freitag, aber darauf können wir leider keine Rücksicht nehmen. Heute wirst du noch einmal gefordert. Denn es geht um Mathe, es geht um die Kurvendiskussion.

Genauer gesagt: um Extremstellen in der Kurvendiskussion …

Extremstellen sind, der Name deutet es an, extreme Stellen. Es sind Hochpunkte, Tiefpunkte, Sattelpunkte, Schnittpunkte und noch 'ne Menge anderer Punkte. Allen Punkten gemeinsam ist die Tatsache, dass sie „Besonderheiten“ sind im Kurvenverlauf. Die Kurve fließt so vor sich hin und dann kommt eine Extremstelle und in diesem Moment ist alles anders.

Was hat das mit unserem Leben zu tun?

Heute Morgen beim Aufwachen kam mir der Gedanke, dass eine solche Kurve große Ähnlichkeit mit unserem Leben hat.

Auch im Leben gibt es Extremstellen.

Hochs und Tiefs und all die anderen Situationen, in denen wir das Gefühl haben: „Uups, das ist jetzt aber komisch hier …“. Du weißt, was ich meine. Warum ich heute darüber schreibe:

An den Extremstellen können wir gut erkennen, wie es um unser Christ-Sein bestellt ist.

Lass mich erklären:

Die Bibel sagt:

Mit dem Glauben ist es so: Wenn er keine Taten vorzuweisen hat, ist er tot; er ist tot, weil er ohne Auswirkungen bleibt.
(Jakobus 2,16; NGÜ)

Unser Christ-Sein und die Lebendigkeit unseres Glaubens zeigen sich also darin, wie wir diesen Glauben im Alltag leben. Das ist zunächst nichts Neues, oder? Wenn wir den ganzen Tag nur rumlabern über Jesus und wie toll das alles ist, wir aber gleichzeitig genauso leben wie alle anderen Menschen, dann sind wir bestenfalls „scheingläubig“ und schlimmstenfalls Moralapostel.

Aber keine Nachfolger Jesu.

Unser Glaube lebt und wir folgen Jesus nach, wenn wir einander in Demut dienen und – ganz wichtig! – einander immer wieder vergeben. Wenn wir einander lieben. So wie es auch Jesus tut. Und wie er es uns aufgetragen hat:

Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! Ihr sollt einander lieben, wie ich euch geliebt habe. An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.
(Johannes 13,34-35; NGÜ)

Das ist schon mal eine Herausforderung, nicht wahr? Wer in seiner lokalen Ortsgemeinde aktiv eingebunden ist, der weiß, wovon ich spreche …

Mir fallen zwei Extremstellen ein, die unser tägliches Glaubensleben besonders auf die Probe stellen:

Die Ehe

Modersohn hat es schön ausgedrückt: „Laßt euch sagen, dass dies Gebiet des häuslichen und ehelichen Lebens der Prüfstein ist, ob wir Geistesmenschen oder Fleischesmenschen sind.“

Jeder Mensch weiß es, es ist Thema vieler Witze und die Ärzte haben es sogar besungen: Zuhause sind wir so, wie wir wirklich sind.

Keiner kann sich dauerhaft und dauernd verstellen. Da kommt das wahre Wesen zum Vorschein, früher oder später bei jedem. Und das wahre Wesen? Ja, wir wollen das Wesen Jesu spiegeln, sein Wesen annehmen und leben.

Wie’s damit aussieht, das fragen wir am besten unseren Ehe-Partner.

Nicht-Christen

Wie gehen wir mit einem Menschen um, der unseren Glauben nicht teilt? Ich bin neulich beim Jesus-Universum schon mal darauf eingegangen: Es fällt uns leicht, freundlich und liebevoll mit einem Gleichgesinnten zu sprechen.

Doch wie sprechen wir mit dem Atheisten, der uns ablehnt oder sogar angreift?

Wie verhalten wir uns, wenn der nette Muezzin aus der Nachbarschaft uns mit seinem Gebetsruf aus dem Schlaf holt?

Sind wir auch nett und freundlich und „wie Jesus“, wenn pöbelnde Influencer auf Twitter fordern, das Christentum in Deutschland nun endlich ganz abzuschaffen?

Extremstellen: Sie zeigen unverblümt, welch Geistes Kind wir sind. Wie weit wir sind. Wie ähnlich wir Jesus schon geworden sind …

Es ist gut, wenn wir uns mit dem Wort beschäftigen und es auf uns wirken lassen. Der Heilige Geist wirkt durch das Wort. Und mich hat er gerade eben daran erinnert, dass ich unbedingt die Beziehung zu einem bestimmten Menschen halten soll.

Auch wenn dieser Mensch mir das letzte Mal wortreich, freundlich und unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass ich meine Bibel wieder mitnehmen soll, weil seine kleine Tochter sie ohnehin nur zerreißen würde.

Tja, Extremstellen halt.

An unserer Liebe soll man uns erkennen.

Das hat Jesus gesagt!

Nicht ich.

Der Jesus-Journalist ✍️

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