Es ist zu schön, um wahr zu sein
Es gibt Dinge, die scheinen zu schön, um wahr zu sein. Und doch können sie passieren. Und in dieser kleinen Geschichte passiert genau das. Zugegeben, es ist ein wenig unglaubwürdig, doch ist es deshalb unmöglich? Lies selbst ...
Die WM ist für uns zu Ende („Nein, wir sind nicht ausgeschieden. Wir spielen nur nicht mehr mit!“), dennoch habe ich heute eine kleine Begebenheit aus der Welt des Fußballs für uns parat:
Neulich, auf der Zuschauertribüne des 2. FC Bad Mein-Garten: Zwei Freunde sitzen zusammen und beobachten gelangweilt das Spiel ihres Heimatvereins.
„Wo warst du gestern Abend? Wir haben dich vermisst!“
„Ach, war voll nervig, ich musste wieder Überstunden machen. Mein Chef kann den Hals nicht vollbekommen …
„Reg dich nicht auf! Das Kino war ohnehin langweilig und immerhin, das Spiel hier können wir zusammen schauen.“
„Na ja, als toll würde ich dieses Spiel auch nicht gerade bezeichnen. Das ist ein Rumgegurke, so wird das nie was mit dem Aufstieg! Ich habe neulich über Tony Kroos gelesen, wußtest du, dass er der einzige Deutsche ist, der die Champions League mit zwei verschiedenen Vereinen gewonnen hat?“
„Nee, wusste ich nicht. Aber wieso liest du etwas über Tony Kroos?“
„Das war in einer Pause, als ich mal wieder Überstunden machen musste. Da habe ich mir vorgestellt, dass ich ein Kollege von Kroos wäre und mit Real Madrid die Champions League gewinne. Stell dir das mal vor!“
„Wie soll das denn gehen? Du bist völlig talentfrei!“
„Meine Güte, war nur ein Traum! Aber stell dir mal vor, das wär so … ich wär ja ein ganz neuer Mensch. Mein Leben wäre ein ganz anderes, viel schöner und besser und ich wüßte endlich, wofür ich lebe …“
„Weißt du was, ich gehe erst mal für Königstiger, träum du mal schön weiter.“
Gedankenverloren schaut unser Träumer auf den Fußballplatz. Er zuckt zusammen, als sein Freund ihn nur zwei Minuten später unsanft auf die Schulter schlägt:
„Weißt du was, da steht so ein Typ vorn bei den Toiletten, der sucht dich! Der heißt Carlo Angelo oder so ähnlich, der fragt jeden nach dir.“
„Carlo Angelo? Meinst du Carlo Ancelotti? Das ist der Trainer von Real Madrid! Der sucht mich?“
„Ja, er hat gesagt, er will dich sprechen. Da kommt er schon …“
Ein grauhaariger 60-Jähriger tritt auf die beiden zu: „Hallo Ingo, ich habe dich gesucht! Ich bin Carlo Ancelotti und ich habe nur eine Frage: Willst du mit Real Madrid und Seite an Seite mit Tony Kroos die nächste Champions League gewinnen?“
„Ähhh, klar. Woher wissen Sie das? Aber wie soll das gehen? Ich habe kein Talent, bin mitten in der Ausbildung, hab 'n paar Tausend Euro Schulden und kann es mir nicht leisten, meinen Chef zu verprellen …“
„Verstehe, aber das war nicht meine Frage: Willst du die Champions League gewinnen? Willst du Teil des Teams sein, Tonis und unser Spiel kennenlernen? Kämpfen? Gewinnen? Auch Verletzungen und Niederlagen in Kauf nehmen? Willst du zu uns gehören? Willst du mit uns die Champions League gewinnen? Weil … gewinnen werden wir, das ist sicher!“
„Ja, natürlich, ich will, aber …“
„Hör auf mit Aber! Wenn du wirklich spielen willst, dann regeln wir alles für dich. Wir formen aus jedem einen erstklassigen Spieler und finden einen Platz, an den er passt. Wir sprechen mit deiner Familie und deinem Chef, regeln den Umzug und organisieren alles. Willst du mit uns spielen, zu unserer Mannschaft gehören?“
Ingo fällt beinahe in Ohnmacht. Doch er sagt „Ja!“, er will mitspielen und sein Traum wird wahr.
Wir alle wissen, dass Geschichten wie diese nicht wirklich passieren.
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Sie sind viel zu schön, um wahr zu sein.
Oder?
Kann etwas so schön sein und doch passieren?
Und wenn ja, was dann?
Ist das schon das Happy End?
Oder wie geht es weiter?
Bleib dran, morgen gibt es die Fortsetzung …
Der Jesus-Journalist ✍️
P. S. Übrigens, man kann den Satz auch umdrehen: Es ist zu wahr, um schön zu sein.
Ich glaube allerdings , dass beide Aussagen nicht stimmen.
Der Grund ist einfach:
Die „größte Wahrheit“, die ich kenne, ist auch gleichzeitig die schönste.