Entwicklung im Glauben: So etwas wie Stillstand gibt es nicht

Wir können in unserem Glauben nicht einfach pausieren. Stillstand bedeutet Rückschritt. Das kann schnell passieren. Und es geht uns dann wie den Enten in dieser Geschichte: Wir verlieren unsere Begeisterung, unsere Liebe und unsere Kraft ...

Heute läuft’s bei mir nicht so …

Ich habe jetzt drei Anläufe genommen, um die heutige Ausgabe des Jesusjournals zu schreiben. Doch jedes Mal endete ich vor einer Mauer, an der es nicht weiterging. Das hat den Vorteil, dass ich inzwischen drei Themen habe, die ich demnächst aufgreifen kann. Und es hat ausserdem den Vorteil, dass ich nun endlich auf das höre, was der HERR will.

Was will er?

Ich glaube, es geht ums unsere geistliche Entwicklung, unsere Entwicklung im Glauben.

Wahrscheinlich ist das für einen von uns heute dran. Ich habe deshalb einen kleinen Impuls in Form einer Begebenheit, die sich so tatsächlich zugetragen haben soll:

Der Preis der Bequemlichkeit

Ein Mann, der in den Wäldern Kanadas lebt, wird eines Nachts von dem Geräusch eines großen Schwarms Wildgänse geweckt. Das Schnattern von hunderten von Tieren kommt ihm in der Dunkelheit und Stille der Nacht wie ein vorbeifahrender Güterzug vor. Aufgeregt läuft er nach draussen vor sein Haus, um die Vögel zu beobachten.

Die geordneten Formationen der Tiere sind ein majestätischer Anblick. Wenn man ihnen beim Fliegen zusieht, dann spürt man förmlich, dass es „etwas Höheres“ gibt. Eine übergeordnete Intelligenz, die den Gänsen hilft und ihre Reihen ordnet.

Der Mann bekommt bei dem Anblick eine Gänsehaut und genießt das Schauspiel für mehrere Minuten. Als er schließlich wegen der Kälte seine Füße nicht mehr spürt und sich zum Haus wendet, da fällt sein Blick auf die zahmen Stockenten auf dem Gartenteich.

Auch die Enten haben das laute Schnattern gehört. Für sie muss es wie ein Rufen aus luftiger Höhe gewesen sein. Wie Aufforderungen der „freien Geschwister“, die Flügel auszubreiten, sich zu erheben und in den Himmel aufzusteigen. Sich ihnen anzuschließen …

Tief in ihnen drin trifft die Aufforderung auf einen Widerhall. Es gab einen Zeitpunkt, da wären sie gefolgt und wären aufgestiegen. Und auch jetzt spüren sie den Drang zu fliegen. Der Wunsch, einen Platz im Himmel einzunehmen, vibriert in ihrer gefiederten Brust, doch er ist fern und zart und schwach. Dann verhallt er ungehört. Die Enten breiten ihren Flügel nicht aus, sie flattern nur kurz auf und schwimmen dann weiter auf dem Wasser.

Dieser Wunsch, dieser Drang nach dem Himmel hat sich in ihren Herzen längst erledigt.

Der Mais im Schuppen ist viel zu verlockend.

Der Wunsch zu fliegen erzeugt noch kurze Unruhe, ein Flattern, doch er schenkt keine Begeisterung, keine Liebe und keine Kraft. Der Himmel ist in eine weite Ferne gerückt …

Die Bequemlichkeit wird um den Preis genossen, dass man die Fähigkeit zum Fliegen verliert.

Welche Bequemlichkeiten lassen unseren Wunsch nach dem Himmel verkümmern?

  • Netflix statt Bibel lesen?

  • Ausschlafen statt Gottesdienst besuchen?

  • Fitness-Studio statt Kleingruppe mit den Geschwistern?

Wir dürfen nicht vergessen, dass es so etwas wie einen Stillstand nicht gibt!

Wenn du heute aufhörst, dich in deinem Glauben und deiner Nachfolge zu strecken, dann beginnt schon morgen eine Rückentwicklung.

Niemals bleiben wir auf einer Stelle stehen, wir entwickeln uns immer – entweder zum HERRN hin oder von ihm weg.

Darum … bleib dabei!

Der Himmel ist das Ziel, Jesus ist unser HERR und ihm folgen wir nach.

Um es noch kurz zu erwähnen: Das heisst natürlich nicht, dass wir nicht ruhen dürfen. Auch Jesus hat geruht, denk nur an seine Zeit am Brunnen mit der samaritanischen Frau.

Doch Jesus war immer dem Vater zugetan.

Er ließ sich nicht „weglocken“ von Bequemlichkeiten oder Genüssen der Welt. Es steht zwar meines Wissens nicht direkt in der Bibel, aber ich möchte wetten, dass er jeden Tag gebetet hat. Und nicht nur so lala und ein paar gequetschte Minuten zwischendurch, sondern intensiv und mit ganzem Herzen.

Wir dürfen ruhen.

Aber wir dürfen niemals Jesus aus den Augen verlieren.

Der Jesus-Journalist ✍️

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