Ein magischer Moment für jeden Menschen

Es ist ein magischer Moment, wenn man Jesus sein Leben übergibt. Für mein Empfinden entzieht er sich jeder angemessenen Beschreibung, man muss ihn selbst erleben. Und ich glaube, dass ein Mensch, der diesen Moment erlebt, ihn nie wieder vergißt.

Sonntag bei der Predigt musste ich an einen Gottesdienst denken, der bereits neun Jahre zurückliegt.

Damals hatten wir auch eine evangelistische Predigt. Und auch damals endete sie damit, dass der Prediger aufrief, den entscheidenden Schritt zu gehen und sein Leben Jesus zu übergeben.

„Keiner muss sich melden. Aber ich bleibe hier vorne stehen. Ich warte auf dich. Jesus ruft dich. Wenn du seinem Ruf folgst und ihm dein Leben übergeben willst, dann komm zu mir und wir machen das gemeinsam fest.“

So oder so ähnlich sagte der Pastor damals.

Ich weiß noch genau, wie ich auf meinem Stuhl saß. Bereits ein Jahr spürte ich, dass Gott kräftig an mir arbeitet. Und bereits ein halbes Jahr ging ich regelmäßig in die Gemeinde, immer noch als Gast, immer noch „zur Probe“. Meist saß ich weit hinten. Auch an diesem Tag.

Diese magischen Sekunden auf dem Stuhl in der letzten Reihe werde ich nie vergessen.

Alle standen auf. Die Sicht auf die Bühne war versperrt. Manche unterhielten sich, andere gingen sofort zum Ausgang. Ich spürte einen ungeheuren „Sog“. Einerseits wollte ich, andererseits traute ich mich nicht. Es zerrte an mir und ich fühlte mich hin- und hergerissen.

Die Reihen lichteten sich. Der Pastor stand vorne neben einem Stehtisch und wartete. Keiner war bei ihm. Zumindest keiner, den ich sehen konnte 😉

Dann war da diese Stimme: „Wenn du jetzt nicht nach vorne gehst, dann machst du einen Riesenfehler!“

Das brachte den Durchbruch.

Jetzt wußte ich: „Es ist soweit!“. Es ist Zeit, die Ausflüchte und Überlegungen hinter sich zu lassen. Es ist Zeit, den entscheidenden Schritt zu gehen, auch wenn ich mich noch gar nicht „bereit“ fühlte. Es ist Zeit, mein Leben mit Jesus „klar zu machen“.

Und so stand ich auf.

„Komisch, keiner guckt mich an. Die reden alle ganz normal weiter.“ So etwas in der Art ging mir durch den Kopf. Für mich ändert sich gerade alles, doch für die anderen ist jetzt Kaffeezeit. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es müsse doch jeder merken, was hier gerade passiert.

Langsam ging ich nach vorne.

Der Pastor hatte mich entdeckt und blickte mir entgegen. Jetzt gab es kein Zurück mehr, ich wollte auch gar nicht mehr zurück. Jetzt war ich in Bewegung, jetzt wollte ich auch zu ihm.

Jesus …

Wir haben dann gesprochen und gebetet und an diesem Tag habe ich mein Leben Jesus übergeben.

Janneke war ein paar Jahre später dran. Ich hatte ihr vorher schon oft gesagt, dass ich sie um diesen Moment beneide, den sie noch vor sich hat. Was er bedeutet, weiß man erst, wenn man ihn selbst erlebt.

Ich werde jetzt keinen Versuch unternehmen, ihn zu beschreiben.

Doch ich kann dir versichern:

Es gibt nichts, was mit ihm vergleichbar ist. Es ist wie ein Nach-Hause-Kommen. Der Moment, wenn du nach einer langen Wanderung den schweren Rucksack von den Schultern lässt.

Er ist wunderschön.

✍️Der Jesus-Journalist