Ehemänner und wie sie lieben (oder auch nicht)

Manche Männer sind Gefühls-Legastheniker. Sie können oder wollen über Gefühle oder Liebe nicht reden, auch nicht mit ihren Frauen. Das ist schade. Sowohl ihnen als auch ihren Frauen geht viel verloren ...

Im Fernsehen läuft gerade wieder „Bauer sucht Frau“ und da dachte ich so bei mir: „Bring doch mal was aus dem Landleben. Schließlich wohnst du in Ostfriesland …“

Gedacht, getan: Ich erzähle dir von einer kleinen Begebenheit, die sich so garantiert nicht zugetragen hat, die aber einfach zu köstlich ist, um sie nicht zu erzählen.

Die Geschichte vom Esel, der nicht zu verkaufen ist

Es war einmal eine Frau, die war mit einem übellaunigen Bauern verheiratet. Ständig hatte er etwas zu meckern, nichts konnte man ihm recht machen und es war wirklich nicht gut Kirschen essen mit ihm. Beim Essen saß er schweigend und in sich gekehrt am Tisch. Und auch abends, wenn die Arbeit getan war, wirkte er ruhelos und unzufrieden. Nie hatte er Zeit und nie hatte er ein liebes Wort.

Seine Frau versuchte oft, ihn aus der Reserve zu locken, sie liebt ihn doch! Sie weiß genau, was er gerne isst und an einem Sonntag, nachdem sie ihm sein Lieblingsgericht gekocht hatte und er abwesend vor sich hinmümmelt, hält sie es nicht mehr aus und platzt mit der Frage heraus: „Ist das nicht dein Lieblingsessen? Habe ich etwas falsch gemacht, dass es dir nicht schmeckt?“ Mit Tränen in den Augen sieht sie ihn an.

Der Bauer hebt den Kopf, sieht seine Frau an und fragt verwundert: „Das Essen ist gut. Habe ich mich beschwert? Du kochst immer gut und es schmeckt mir immer bei dir.“ Ein wenig ratlos sitzt er da mit seiner Gabel in der Hand. Er beobachtet, wie seine Frau sich die Nase putzt. Dann verlässt sie die Küche. Nach kurzen Zögern isst er weiter.

Ja, so ist er, unser Bauersmann aus dieser Geschichte.

Eines Tages hat er mit dem Esel unten am Bach etwas zu tun. Die Arbeit läuft nicht so, wie er sich das vorstellt. Er wird immer lauter und aufbrausender und schließlich gibt er dem Esel einen groben Tritt. Das Tier erschrickt, schlägt aus und trifft den Bauern so unglücklich am Kopf, dass er noch an der Unfallstelle verstirbt.

Einige Tage später ist die Beerdigung.

Der Pastor beobachtet, wie die Menschen kondolieren. Eine lange Schlange von Trauernden geht an der Frau vorbei und spricht ihr Beileid aus. „Komisch“, denkt der Pastor, „wenn ein Mann ihr kondoliert, dann nickt sie und wenn es eine Frau tut, dann schüttelt sie den Kopf?“

Schließlich ist die Beerdigung zu Ende. Die Trauergäste sind nach Hause gegangen und der Pastor spricht die Witwe direkt an: „Mir ist etwas aufgefallen und ich frage mich das schon die ganze Zeit: Warum haben sie bei den Männern genickt und bei den Frauen den Kopf geschüttelt?“

Ein scheues Lächeln huscht über das Gesicht der Frau.

„Die Männer sagten immer, wie leid es ihnen tut und wie sehr sie mich bedauern. Ich habe ihnen dann immer gesagt: ‚Ja, aber es geht mir gut‘“

Sie öffnet ihre Handtasche, um ein Taschentuch herauszunehmen.

„Tja, und die Frauen, die haben mich immer gefragt, ob der Esel zu verkaufen sei …“

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind natürlich rein zufällig :)

Zu dieser Geschichte kann man viele Bibelverse in Bezug bringen. Kein Wunder, denn sie stammt aus dem prallen Leben. Und die Bibel IST das pralle Leben.

Es gibt keine Situation, kein Gefühl, keinen Gedanken, keine Angst und keine Hoffnung, keinen Sieg und keine Niederlage, nichts im menschlichen Leben, was in der Bibel nicht angesprochen wird.

Was auffällt, ist der lieblose Umgang des Bauern mit seiner Frau.

Das ist nicht in Ordnung. Und es ist nicht biblisch. Denn dort steht:

Ihr Männer, liebt eure Frauen!
(Epheser 5,25a)

Nun möchte ich dem Bauern die Liebe zu seiner Frau nicht einfach absprechen. Vielleicht konnte er seine Liebe nicht zeigen, vielleicht war er einfach ein Gefühls-Legastheniker. Es gibt viele "Entschuldigungen".

Doch auch wenn das sein mag, so einfach können wir uns nicht aus der Verantwortung schleichen, liebe Männer. Denn der Bibelvers geht weiter:

Liebt eure Frauen so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat.
(Epheser 5,25b)

Jesus Christus hat buchstäblich nichts gescheut in seiner Liebe zu uns.

Kein Leid und nicht einmal den furchtbarsten Tod.

Er hat sich selbst ganz hingegeben.

Das ist unser Ideal!

Der Jesus-Journalist ✍️

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