Das große Dilemma der menschlichen Existenz

Zwei Werbespots, zwei Geschichten und nur eine Erkenntnis: Versuche nicht, ohne Gott zu leben. Das funktioniert nicht und du wirst dein Leben letztlich vor die Wand fahren.

Heute gibt es zwei klitzekleine Geschichten.

Das Thema der beiden Geschichten ist dasselbe: Das große Dilemma der menschlichen Existenz: Wir würden gerne so leben, wie wir wollen, aber wir können es nicht.

Ich will so bleiben wie ich bin (Marke: du darfst)

Vielleicht hast du die Melodie noch im Ohr. Es ist der Slogan von „du darfst“, den kalorienreduzierten Lebensmitteln, die speziell für eine junge Zielgruppe entworfen wurden.

Die Werbung suggeriert, wir könnten so viel essen, wie wir wollen. Einzige Bedingung: Es muss von „du darfst“ sein.

Dazu die erste Geschichte:

Ein Mann kommt zum Psychiater.

„Doktor, ich habe ein Problem! Ich liebe mein Leben und ich genieße es aus vollen Zügen. Ich gehe feiern, habe meine Hobbys, liebe die Frauen und auch sonst lasse ich es mir gut gehen.“

Der Doktor nickt: „Sie hören sich zufrieden an. Wo ist das Problem?“

„Ich habe ein schlechtes Gewissen dabei! Es quält mich. Ich habe das Gefühl, dass ich mich selbst etwas vormache, dass ich mein Leben vergeude und das ist wirklich ätzend. Und es scheint, dass mein Gewissen immer stärker wird.“

„Verstehe“, sagt der Doktor, „Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, Ihre Willenskraft zu stärken.“

„Willenskraft?“, fragt der Geplagte, „Nein, überhaupt nicht. Ich will, dass sie mir helfen, mein Gewissen zu schwächen!“

Der Zeitgeist suggeriert, wir könnten ohne Schuld und ohne Bedauern leben, wie wir wollen. Du darfst leben, wie du willst. Und wenn dich dein Gewissen stört, dann mach es einfach weg.

Mein Haus, mein Auto, mein Boot (Marke: Sparkasse)

Wer kennt sie nicht, diese legendäre Werbung mit diesen zwei verklemmten Typen, die einander zeigen, wie toll ihr Leben ist.

Die Werbung suggeriert, im Leben kommt es nur auf eines an: Was hab’ ich, was bin ich, was kann ich? Die Sinnhaftigkeit und die Qualität des Lebens wird daran bemessen, wie „gut“ es mir geht und wie viel Spaß ich habe.

Dazu die zweite Geschichte:

Am nächsten Tag erscheint ein anderer Mann bei dem Psychiater.

Langsam kommt er hereingeschlurft. Seine eingefallenen Augen und der ausgemergelte Körper lassen ihn unendlich müde aussehen. Mit zitternden Händen gibt er dem Doktor die Hand, streicht sich nervös über sein unrasiertes Kinn und beginnt zu sprechen:

„Ich habe den Spaß am Leben verloren, Herr Doktor! Ich habe keine Lust mehr, zu leben und am liebsten würde ich sterben. Können Sie mir helfen?“

„Sicher“, lächelt der Psychiater, „aber was sie jetzt als Erstes brauchen, das ist eine Soforthilfe, eine Vitaminspritze sozusagen für ihr Lebensgefühl. Und auch dabei kann ich Ihnen helfen.“

„Das wäre schön“, flüstert der Mann.

„Ich gebe Ihnen eine Visitenkarte. Die gehört einem Mann namens Grimaldi. Ich habe schon andere Patienten zu ihm geschickt und die waren alle ganz begeistert. Grimaldi ist ein eingefleischter Lebemann, er kann Ihnen zeigen, wie sie das Leben wieder genießen können. Er kann Ihnen zeigen, wie man das Beste aus seinem Leben macht und wie Sie wieder Spaß am Leben bekommen.“

Der Doktor winkt mit einer golden schimmernden Visitenkarte in der Hand.

Der Mann starrt die Karte an. Mucksmäuschenstill sitzt er da, ohne die kleinste Regung. Schließlich räuspert er sich und schaut den Doktor ungläubig an:

„Herr Doktor“, sagt er leise, „ich bin Grimaldi.“

Jeder Spaß auf dieser Welt kommt an sein Ende. Was dann bleibt, ist oft nur Leere, Sinnlosigkeit und das Gefühl, umsonst gelebt zu haben. So’n bisschen hab’ ich dieses Gefühl in meiner Midlife-Crisis. Ich mag mir nicht vorstellen, wie sich diese „Mischung“ im Alter anfühlen mag.

Dann, wenn du nichts mehr ändern kannst.

✍️Der Jesus-Journalist

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