Wie führt Gott?

Das Wichtigste gleich am Anfang: Gott führt uns immer in Liebe.

Er möchte, dass wir wachsen, gedeihen und ein erfülltes Leben führen. Gottes Führung ist immer zum Besten für uns, auch wenn wir es nicht immer sofort verstehen können. Das liegt schlicht daran, dass sein eigentliches Ziel mit uns ist, dass wir seinem Sohn Jesus Christus ähnlicher werden.

Wie Gott in der Apostelgeschichte führt

In der Apostelgeschichte 8, 26-40 finden wir eine hervorragende Beschreibung, wie Gott uns Menschen führt. Wir können viel aus dieser Begebenheit lernen und sie hilft uns, Gottes Führung auch in unserem Leben zu erkennen:

Philippus ist ein engagierter Christ, der mutig das Evangelium verkündet. Eines Tages spricht ihn ein Engel des Herrn an und befiehlt ihm, sich auf einer bestimmten Straße auf den Weg Richtung Süden zu machen. Philippus gehorcht sofort und macht sich auf den Weg.

Auf der besagten Straße trifft er auf eine Kutsche. Darin sitzt ein einflussreicher äthiopischer Hofbeamter. Der Heilige Geist sagt zu Philippus: "Geh zu dem Wagen und bleibe dicht daneben."

Philippus gehorcht abermals und als er neben der Kutsche geht, hört den Mann laut in der Schriftrolle des Propheten Jesaja lesen. Voller Tatendrang fragt Philippus den Mann: "Verstehst du denn, was du liest?"

Der Mann antwortet: "Wie kann ich es verstehen, wenn mich niemand anleitet?"

Daraufhin erklärt ihm Philippus geduldig die Bedeutung des Textes - es geht um Jesus Christus! Der Hofbeamte kommt zum Glauben, macht Nägel mit Köpfen und lässt sich bei nächster Gelegenheit von Philippus taufen.

Allein aus dieser Begebenheit können wir drei wichtige Schlüsse darüber ziehen, wie Gott auch dich und mich führt:

Gott spricht auf unterschiedliche Art zu uns

  • Zunächst ist es der Engel des Herrn, der Philippus einen Auftrag erteilt. Er soll sich nach Süden aufmachen und dabei eine bestimmte Straße benutzen.

  • Auf dieser Straße sieht Philippus eine Kutsche. Der Heilige Geist weist ihn an, sich dicht an diese Kutsche zu halten.

  • Als er dicht neben der Kutsche ist, hört er den Insassen aus der Heiligen Schrift lesen und er fragt: "Verstehst du denn, was du da liest?". Den Menschen in der Kutsche spricht Gott durch einen anderen Menschen an.

Durch Seine göttliche Führung und den Gehorsam des Philippus kann Gott einen Suchenden erreichen und ihm das Evangelium näherbringen.

Gottes Führung kann sehr konkret sein

  • Der Engel des Herrn gibt Philippus einen präzisen und klaren Auftrag, wo er hingehen soll. Gott weist ihm damit den Weg. Er sagt: "Benutze die einsame Wüstenstraße, die von Jerusalem nach Gaza hinunterführt." Das ist deutlich, oder?

  • Als Philippus der Kutsche begegnet, ist es der Heilige Geist, der ihn explizit anweist, zu dieser Kutsche zu gehen und dicht neben ihr zu bleiben. Er sagt: "Geh zu dem Wagen dort und und halte dich dicht neben ihm!" Wieder gilt: Das ist deutlich, oder?

  • Wenn Gott den Philippus auch bis hierher als Sein Werkzeug genutzt hat, so wird spätestens ab diesem Zeitpunkt deutlich, dass Gott ihm vertraut. Nichts im Text deutet darauf hin, dass Gott ihm sagen musste: "Frag den Mann, ob er überhaupt etwas versteht."

    Stattdessen erkennt Philippus sein Suchen nach Gott aus der Art und Weise, wie der Mann liest (damals wurde immer laut gelesen) und "weiß", was jetzt dran ist:

Anderen Menschen von Jesus erzählen ist der höchste Dienst jedes Kindes Gottes.

Hier noch ein Bonus-Gedanke zur göttlichen Führung:

Wie mag der Hofbeamte diese Begebenheit erlebt haben?

Für ihn muss es wie eine göttliche Fügung gewesen sein – was es ja auch war. Er liest im Buch Jesaja und just in dem Moment erscheint ein Mann, der sich extrem gut auskennt und erklärt ihm alles.

Zufall?

Wohl kaum. All diese Dinge sind von Gott vorbereitet. Es ist das Gute, das Er für uns vorbereitet hat.

Gott führt uns Schritt für Schritt

  • Philippus bekommt keine komplette Anleitung für seine nähere Zukunft. Er bekommt keinen Plan nach der Art: "Tu dies, dann tu das und schließlich tu jenes. Dann wird folgendes passieren ..."

  • Er weiß nicht, was "der Sinn" einer Aufforderung ist, er kann nur diesen nächsten Schritt sehen. Das hat viel mit Vertrauen und Gehorsam zu tun.

  • Philippus gehorcht der Stimme Gottes, die ihn führt, jedes Mal und tut genau das, was sie ihm sagt. Im genau richtigen Moment erfährt er dann den nächsten Schritt. Stückchen für Stückchen wird er geführt, gehorcht und erfüllt so Gottes Plan.

Wie spricht Gott in dieser Episode aus der Apostelgeschichte?

  • Im ersten Schritt spricht Gott durch den Engel des Herrn (hinter dem sich Jesus Christus "verbirgt").

  • Im zweiten Schritt spricht Gott durch Seinen Heiligen Geist

  • Im dritten Schritt schließlich spricht Gott durch einen Menschen: durch Philippus. Er ist es, der den Hofbeamten direkt anspricht.