Gottes große Liebe - Eine Geschichte für dich

Das Wort Beduine stammt aus dem Aramäischen und bedeutet so viel wie „Wüstenbewohner“. Beduinen leben so, wie auch viele Menschen des Alten Testaments gelebt haben.

Diese kleine Geschichte kann uns einen Eindruck von Gottes großer Liebe geben.

Der Vater des Beduinen

Ein junger Beduine gerät in einen Streit mit einem seiner Freunde. Ein Wort führt zum anderen, die Emotionen kochen über, der Konflikt eskaliert und in einem Affekt der Verzweiflung tötet der Beduine seinen Freund.

Entsetzt und zitternd steht er vor der Leiche.

Angst und Panik steigen in ihm auf, als er über die Konsequenzen seines Handelns nachdenkt: Das Gesetz seines Volkes erfordert Vergeltung - "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Er hat seinen Freund getötet und muss nun mit dem gleichen Schicksal rechnen.

Verzweifelt flieht er aus dem Lager und in die dunkle Wüste.

Nach einigen Stunden erreicht er das Lager eines anderen Stammes. Er geht direkt zum schwarzen Zelt des Stammeshäuptlings und bittet um Schutz. Der Häuptling hört ihm zu und verspricht, ihn zu schützen, bis die Situation geklärt ist. Dies ist die Tradition, und der Beduine atmet erleichtert auf.

Am frühen Morgen treffen seine Verfolger ein.

„Du beherbergst einen Mörder!“, rufen sie. Die Ungeduld steht ihnen ins Gesicht geschrieben. „Gib ihn heraus, dass wir Gerechtigkeit üben können.“

„Ihr kennt das Gesetz“, antwortet der Häuptling, „ich habe ihm Schutz versprochen und stehe mit meinem Wort in der Schuld.“

Die Männer lachen gehässig: „Du wirst deine Meinung noch ändern. Du weißt nicht, wen er umgebracht hat …“

Herausfordernd schauen sie den Häuptling an. Schließlich spuckt einer der Männer in den Wüstensand, dann platzt er heraus: „Es ist dein Sohn, den er erschlagen hat!“

Der Häuptling zuckt sichtbar. Er senkt den Kopf und schweigt. Niemand sagt ein Wort. Es scheint, die Welt ist zu einem Stillstand gekommen.

Wie wird der Häuptling reagieren?

In der Ferne hört man einen Raubvogel schreien, der triumphierend mit einer Maus in den Himmel aufsteigt. Warmer Wüstenwind streicht durch das Lager.

Die Verfolger warten triumphierend. Seine eigenen Leute sind wie versteinert. Niemand wagt es, ein Wort zu sagen.

Mit ausdruckslosem Gesicht starrt der Beduinenhäuptling auf den Boden.

Schließlich hebt er den Kopf. Er hat Tränen in den Augen, aber seine Stimme ist fest. Laut verkündet er:

"Dann soll dieser hier mein Sohn werden. Alles, was ich habe, wird eines Tages ihm gehören."

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So ist Gott. Das ist Gottes große Liebe

Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.
(Römer 8,17; Schlachter2000)

Für uns unverständlich. Unbegreiflich. Fern jeder Lebenserfahrung.

Hat der junge Beduine diese Großzügigkeit verdient?

Eine rhetorische Frage …

Wie Nathan zu David könnten wir uns jetzt selbst sagen: Dieser Beduine, das sind wir!

Der Beduine hat die Großzügigkeit nicht verdient.

Wir auch nicht.

Und das ist natürlich der springende Punkt.

Die Liebe in ihrer reinsten Form ist unbegreiflich. Keiner kann sie verdienen. Sie wird frei gegeben. Sie ist Agape, die Liebe Gottes.

Schaue auf das Kreuz.

Am Kreuz begegnen wir der Liebe in ihrer reinsten Form.